Einloggen Suche | Aktive Themen
Macht die genauere Beschäftigung mit Indikatoren Sinn? Optionen
Norbert Kinzel
Geschrieben: Thursday, January 9, 2014 6:07:29 PM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 270

Tai-Pan End-of-Daymarket maker
Sehr geehrter Herr Werth,

o.k., ich ersetze den Preisoszillator durch TBI.

Übrigens: Denken alleine reicht nicht. Es kommt auch drauf an was am Ende dabei rauskommt.

Hochachtungsvoll
Norbert Kinzel
Roland Werth
Geschrieben: Thursday, January 9, 2014 6:45:09 PM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 144

Nichts für ungut. Aber hier soll ja etwas bei rumkommen. Ich kann also nicht einfach sagen, dass man nichts oder nur wenig tun muß, um weiterzukommen. Es macht schon Mühe. Aber die Mühe lohnt sich eben! Wirklich!
Norbert Kinzel
Geschrieben: Thursday, January 9, 2014 7:39:48 PM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 270

Tai-Pan End-of-Daymarket maker
Hallo Roland,

ich habe gerade MACD und Bollingerbands getestet. Leider kann ich hier kein Bild reinstellen.

SP 500
Close-Kurse: 2.1.1930 bis 8.1.2014
1 Tag = 1 Periode
kein Delay
nur Long
Gebühren: 0,2 %
Slippage: 0,2 %
Steuern: keine
vom Kapital werden immer 100% investiert

MACD (12 / 26 Expo und 18 / 39 Expo und Trigger 9 Expo):
Netto-Profit: -99,61 %
Profitable Trades: 24,13 %
Profit-Faktor: 0 %
14,1 Trades / Jahr

Bollingerbands innen gehandelt (20, Standard, 2):
Netto-Profit: - 71,55 %
Profitable Trades: 30,8 %
Profit-Faktor: 1,04 %
8 Trades / Jahr

Bollingerbands außen gehandelt (20, Standard, 2):
Netto-Profit: -64,92 % %
Profitable Trades: 31,65 %
Profit-Faktor: 1,06 %
7,5 Trades / Jahr

Kleiner Tipp von mir: Die Periodenzahl erhöhen. Dann dauert's wesentlich länger bis das Geld weg ist.

Alles Gute
Ihr
Norbert Kinzel
Roland Werth
Geschrieben: Thursday, January 9, 2014 8:31:34 PM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 144

Ist ja echt witzig. Hatte ja von 10 Tagen gesprochen. Danach muß man natürlich raus aus der Investition. Wenn es so einfach wäre. Dann wäre jeder der ein Computer und ein Chartprogramm besitzt superreich. Aber auch das gehört eher zum Grundwissen.

Und für mich sind die Informationen, die ich aus meinen Indikatoren gewinne auch dazu da, den weiteren Marktverlauf (bzw. die Wahrscheinlichkeiten dafür) einzuschätzen. Es geht dabei ums Gesamtbild. Denn eigentlich muß jeder Indikator auch mal Fehlsignale liefern. (Kurs richtet sich nicht nach Indikator, sondern der Indikator richtet sich nach dem Kurs). Man findet immer zur gleichen Zeit irgendeinen Indikator der auf Kauf steht, während andere auf Verkauf stehen.

Und ehrlich, jemand der nicht ein guter Kenner bezüglich Indikatoren ist, kann mit Indikatoren auch nichts anfangen. Wer also nicht die Absicht hat, Zeit und Mühe in Indikatoren zu investieren, soll sich lieber mit anderen Sachen beschäftigen. Möglicherweise findet er an dieser anderen Sache Spaß und wird auf diese Weise erfolgreich (Weil er sich intensiver damit beschäftigt, denn ohne Fleiß kein Preis).
Roland Werth
Geschrieben: Thursday, January 9, 2014 10:39:41 PM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 144

Hatte eigentlich gedacht, dass die sogenannte MACD Strategie (Wochenbasis) hier jedem bekannt ist. Mehrmals wurde in Börse Online darüber berichtet. Dabei hat diese Strategie immer gut abgeschnitten und den Markt geschlagen.

Eine kritische Würdigung verschiedener Strategien wird auf der folgenden Internet-Seite vorgenommen.

http://www.onlinetrading24.net/boersenstrategien.html

Fazit zur MACD-Strategie lautet: ... Gemessen am Rendite-Risiko-Verhältnis sticht die MACD-Strategie alle anderen Systeme aus. Eine der besten Anlagestrategien, auch für konservative Investoren...
Roland Werth
Geschrieben: Friday, January 10, 2014 10:28:47 AM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 144

Wollte eigentlich dazu nichts sagen, weil es schon Anfängerwissen ist.

Aber vielleicht noch einige Worte zur "Berechnung" von N. Kinzel: Wenn ein Kaufsignal auftritt und es kommt schnell zu Gewinnen, so kann der Indikator auch sehr schnell die obere Signallinie fast erreichen aber kurz vorher umkehren. Dann muß man natürlich Gewinne mitnehmen. Sonst läuft man Gefahr, dass man große Verluste erleidet. In der Praxis kommt so ein Indikatorverhalten immer wieder vor. Der Indikator kann dann längere Zeit innerhalb des Signalbereiches laufen, also ohne ein Verkaufsignal zu generieren! Dann aber können die Verluste gewaltig werden, wenn man nicht verkauft hat. Theoretisch kann der Kurs ewig in eine Richtung laufen ohne dass ein Signal im Indikator ausgelöst wird. Unerfahrene Anwender sind da sehr gefährdet. Insbesondere wenn sie technikgläubig sind.

Hoffe, das hilft doch dem einen oder anderen. Man kommt halt nicht darum herum, seine Hausaufgaben selbst zu machen. Gilt natürlich nur für die, die auch Erfolg haben möchten, für andere gilt das nicht.
Norbert Kinzel
Geschrieben: Friday, January 10, 2014 11:47:37 AM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 270

Tai-Pan End-of-Daymarket maker
Hallo Herr Würth,

wie gesagt: Alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen
Norbert Kinzel
Roland Werth
Geschrieben: Friday, January 10, 2014 4:34:47 PM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 144

Übrigens hätte der ZScore beim DOW in den letzten 4 Jahren 97% mit den einfachen Handelsregeln ohne Speseeinrechnung gebracht (DOW mehr als 40% weniger). Aber man sieht auch im Chart, dass der Indikator mehrfach vor Signalgenerierung abbog, also ohne dann das Signal zu erzeugen. Deshalb muß man halt rechtzeitig verkaufen (In anderen Zeiträumen klappt das nicht immer so gut mit den einfachen Handelsregeln, deshalb ist der gezeigte Chart nur als Erläuterung zu verstehen)

Siehe Chartbild:

http://www.directupload.net/file/d/3498/jhioln4r_jpg.htm
Roland Werth
Geschrieben: Monday, January 20, 2014 10:36:58 AM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 144

Hier mal eine einfache aber wichtige Anwendung des RSI. Wenn bestimmte Level unterschritten werden (hier im Bild der Wochenchart), wird eine Bärenmarktwarnung (Warnung soll heißen, dass niemand die Zukuinft kennt) ausgesprochen. Somit gab es bereits im Februar 2000 eine Bärenmarktwarnung!

http://www.directupload.net/file/d/3508/d5h67ms3_jpg.htm
Roland Werth
Geschrieben: Tuesday, January 28, 2014 6:14:01 PM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 144

Das hier zeigt auch, was mit Indikatoren möglich ist. Der Crocomichi ist die Verbindung von Alligator und Ichimoku. Tiedje hat das auch mal irgendwann genauer erklärt (Aber wohl doch noch kleine Geheimnisse für sich behalten). Er verwendet das zur Bestätigung der Wellen.

http://beta.godmode-trader.de/nachricht/ew-analyse-sdax-hut-ab,3645147
Roland Werth
Geschrieben: Thursday, February 6, 2014 9:40:19 AM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 144

Interessant, für den, der sich mit Indikatoren befassen will. Die aufgeführten Indikatoren sind alle öffentlich zugänglich und verfügbar (Bzw. einige kann man auch mit Market MAker einfach selbst erstellen).

http://www.financialsense.com/contributors/chris-puplava/market-bottoms-two-elements
Roland Werth
Geschrieben: Saturday, February 8, 2014 11:50:52 AM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 144

Und dieser sehr zuverlässiger Indikator (CBI) hatte bereits am Mittwoch ein Kaufsignal gegeben.

http://quantifiableedges.com/blog/
Roland Werth
Geschrieben: Saturday, February 22, 2014 2:55:33 PM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 144

Auch hier kann man Informationen zu Indikatoren bekommen (Von Dr. Steenbarger). Aber nicht alles ist ein Volltreffer bzw. umfassend, z.B. die Ausführungen zum Volumen nicht.

http://www.traderfeed.blogspot.de/
Roland Werth
Geschrieben: Friday, March 21, 2014 10:30:20 AM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 144

Hier einige kurze aber prägnate und wichtige Sätze zur Technischen Analyse von J.C. Parets.

...
Technical Analysis is an art. It’s subjective. There are some technicians that are better than others. You can’t just get into this market and start using “technical analysis” and assume you’re going to make money. But with that said, Fundamental Analysis is also an art. It is just as subjective, if not more so. There are some fundamental analysts that are better than others. You also can’t assume you can just get into this market and start using “fundamental analysis” and you’re going to make money.
...

http://allstarcharts.com/re-technical-analysis-individual-investors/


Roland Werth
Geschrieben: Friday, April 4, 2014 9:43:32 AM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 144

Hier wird heute über den Crocomichi (Indikator, der auf Ichomoku und Alligator beruht) gesprochen:

http://go.guidants.com/de#c/andre_tiedje
Roland Werth
Geschrieben: Wednesday, April 23, 2014 6:47:33 PM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 144

Und hier macht Tiedje sogar sehr genaue Angaben zum Crocomichi (Siehe Zusammenstellungen unter Live aus dem EW-Blog). Sicher nur für Leute, die sich intensiv mit Indikatoren beschäftigen.

http://go.guidants.com/de#c/andre_tiedje
Roland Werth
Geschrieben: Thursday, May 8, 2014 4:46:23 PM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 144

Was bendet Bullenmärkte? In der Vergangenheit war die Antwort sehr einfach (Siehe Link). Übrigens lässt sich anhand der Zinsstrukturkurve eine Rezession relativ zuverlässig voraussagen. Z.B . wenn man die Differenz von 10 Jährigen US-Anleihen und 2 Jährigen bildet. Gilt aber nur für die USA, in Deutschland funktioniert das nicht. Auch hat in der Vergangenheit ein Überschreiten der Zinsen der 3-Monatspapiere (US) über die 30 Jährigen (US) einen kurzfristigen Verfall der Aktienkurse vorausgesagt.

http://theirrelevantinvestor.tumblr.com/post/84963363443/what-kills-bull-markets
Wilhelm Zacher
Geschrieben: Friday, May 9, 2014 8:25:44 AM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 353

Tai-Pan End-of-Day
Roland Werth schrieb:
Was bendet Bullenmärkte? In der Vergangenheit war die Antwort sehr einfach (Siehe Link). Übrigens lässt sich anhand der Zinsstrukturkurve eine Rezession relativ zuverlässig voraussagen. Z.B . wenn man die Differenz von 10 Jährigen US-Anleihen und 2 Jährigen bildet. Gilt aber nur für die USA, in Deutschland funktioniert das nicht. Auch hat in der Vergangenheit ein Überschreiten der Zinsen der 3-Monatspapiere (US) über die 30 Jährigen (US) einen kurzfristigen Verfall der Aktienkurse vorausgesagt.

http://theirrelevantinvestor.tumblr.com/post/84963363443/what-kills-bull-markets



Lieber Herr Werth,

wenn sie sich einmal ausführlich mit den historischen Zinsstrukturkurven der letzten 50 Jahre befassen, dann werden sie feststellen, dass Sie weder eine Rezession in Deutschland, Frankreich, den USA, Großbritannien oder Japan jemals zuverlässig anhand der Zinsstrukturkurven voraussagen konnten.

Gemeinhin gilt eine sich deutlich versteilernde Zinskurve als Indiz dafür, dass sich eine Volkswirtschaft von ihrer Grundtendenz her verschlechtert. Doch hatten wir vor der Krise in 2008 in den USA und in Europa eine sog. inverse Zinsstruktur. Also eine Zinsstruktur, die keineswegs nur andeutungsweise ein Warnsignal gab.

Auch ein Überschreiten des 3-Monats-Geldes über das 30-jährige US-Geld gibt keinerlei Auskünfte, auch nicht kurzfristig, über die weitere Entwicklung des Aktienmarktes. Ich spreche hier absichtlich von 3-Monats- und 30-Jahres-Geld. Hier ist es sehr wichtig, von welchem "Geld man spreicht. Sprechen Sie hier im 3-Monats-Bereich von LIBOR-Sätzen, US-Schatzwechseln oder durchschnittlichen Einlagesätzen bei Geschäftsbanken? Was verstehen Sie unter "30 jährigen"? Sprechen Sie hier von 30-Y-US-Treasuries oder 30-Y-Swap-Sätzen?
Roland Werth
Geschrieben: Friday, May 9, 2014 10:03:23 AM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 144

Hallo Herr Zacher,

die inverse Zinskurve ist ja das Problem. Gemeint sind natürlich nur die US-Staatspapiere. Und die Differenz der 10-jährigen zu den 2 Jährigen hat hat eine deutlich vorlaufende Wirkung. Die Banken verdienen ihr Geld mit der Zinsdifferenz (Aufnehmen des Geldes kurzfristig, verleihen langfristig). Kommt es aber dazu, dass die Diffrerenz deutlich kleiner wird und schließlich sogar die kurzfritigen Zinsen über die langfristigen steigen, stellt sich regelmäßig eine Rezession (In den USA!!) ein. Voraussetzung ist natürlich, dass die Differenz nicht nur kurz abtaucht, sondern über eine längere Zeit sich in der dargestellten Form entwickelt. Und vielleicht hat der geneigte Leser schon mal diesen Ausspruch gehört: "Die Banken liefern den Scmierstoff der Wirtschaft". Wenn die Banken kein Geld verdienen könne sie auch nicht ausleihen. Ja und es benötigt eine relativ lange Vorlaufzeit sich verschlechtender Zinsdifferenzen um letztendlich zu einer Rezession zu gelangen.

Ich bin selbst kein Fundamentalanalyst, weshalb ich auch diesen Beitrag unter Indikatoren eingestellt habe.
Indikatoren? Was für Indikatoren? Wenn sich der Leser diese Fragen stellt, sollte er mal die Zinsdifferenzen Anfang 2006 anschauen (10-2 Jahre) und ein Blick auf die 3 Jahre davor werfen. Daraus kann man dann einfache aber wirkungsvolle Indikatoren stricken. Ich habe das schon vor langer Zeit getan.

Ach so, war nicht allein meine Idee, sondern ich bin einer Anregung einer amerikanischen Investmentfirma gefolgt.

Ich bin jetzt ein wenig irritiert, dass Sie Herr Zacher, der Sie der fundamentalen Analyse zugeneigt sind, davon noch nichts gehört haben. Soll kein Angriff sein. Aber ich habe in der Vergangenheit gesucht und gefunden, dass einige der großen Player aufgrund der Zinsdiffenenz eine Rezession in 2008 für sehr wahrscheinlich gehalten haben.

Roland
Wilhelm Zacher
Geschrieben: Friday, May 9, 2014 5:23:48 PM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 353

Tai-Pan End-of-Day
Roland Werth schrieb:
Hallo Herr Zacher,
.....
Die Banken verdienen ihr Geld mit der Zinsdifferenz (Aufnehmen des Geldes kurzfristig, verleihen langfristig). ....


Das soll ja eine namhafte deutsche Großbank Anfang der 80-er Jahre versucht haben und wäre dadurch fast in Insolvenz gegangen. Mit einiger Finanzakrobatik konnte diese namhafte Großbank, damals die Nummer drei unter fünf deutschen Großbanken die Insolvenz abwenden.

Bei der Finanzierung in verbindung mit der Refinanzierung ist das Thema Fristenkongruenz sehr wichtig, d. h. es muss - bis auf einige Ausnahmen -bei Einlagen und Ausreichungen die Fristigkeit übereinstimmen.

Fristenkongruenz ist nicht erst seit gestern ein Thema der Bankaufsichtsbehörden. Mit der Zinsdifferenz bei den Fristigkeiten verdienen die Bank verhältnismäßig wenig Geld. Das ist auch in jedem Geschäftsbericht der Banken nachzulesen. Geld verdienen die Banken bei der Zinsdifferenz zwischen Einlagen und Ausreichungen.

Roland Werth schrieb:

Ich bin jetzt ein wenig irritiert, dass Sie Herr Zacher, der Sie der fundamentalen Analyse zugeneigt sind, davon noch nichts gehört haben. Soll kein Angriff sein. Aber ich habe in der Vergangenheit gesucht und gefunden, dass einige der großen Player aufgrund der Zinsdiffenenz eine Rezession in 2008 für sehr wahrscheinlich gehalten haben.

Roland


Wer sagt denn, dass ich davon noch nichts gehört habe? Engel
Ich habe mit diesem Thema in der Praxis ständig zu tun gehabt!

Und glauben sie mir, wenn Sie lange danach suchen, werden Sie große Player finden, die den großen Crash 1929 oder den kleinen Crash 1987 vorausgesagt haben.

Entscheidend ist aus meiner Sicht nicht, wer wo was vorausgesagt hat, sondern, ob er damit auch Geld verdient.

Ich kann mich heute noch immer an eine Person erinnern, die immer laut rumbrüllte: "Die XY-Aktie muss man heute kaufen!" Wenn die Aktie dann am nächsten Tag tatsächlich um 0,7% gestiegen war, sprach er mich immer an, ob ich die Aktie gekauft hätte und seine Prognose doch so treffend gewesen sei. Fiel die Aktie aber, dann herrschte Funkstille. Anfangs sprach ich ihn dann noch darauf an: "Danke für den Tip der XY-Aktie, die sollte man noch halten, oder?" Er suchte dann Gründe, warum die Aktie steigen müßte. Wann man Aktien wirklich kauft, das wollte er wahrscheinlich nie ergründen. Schade eigentlich, denn er hatte immer sehr starkes Interesse an der Börse, die entscheidende Ernsthaftigkeit dieses Geschäftes ging ihm aber ab.

Entscheidend im Börsengeschäft ist, dass man eine Strategie hat und diese absolut diszipliniert fährt. Mich interessiert nicht, ob ich mit einer Aktie 100% oder 500% verdient habe - mich interessiert lediglich, was mir meine Strategie und meine Gesamtzahl aller Geschäfte in EUR unter dem Strich bringen. Dafür, dass ich den Zusammenbruch des Neuen Marktes vorausgesagt habe, kann ich mir nichts kaufen. Aber das Shorten von US-Technologiewerten in 2002 hat mir viel Geld eingebracht. Und hier habe ich - im Gegensatz zum Neuen Markt - gehandelt.

An der Börse gibt es ungemein viel Binsenweisheiten, die immer wieder auftauchen. Die von Ihnen geschilderten Zinsstrukturkurven werden immer wieder gerne von Analysten und Investmentbankern hervor gebracht. Ich persönlich konnte hier sehr selten verlässliche Schlüsse daraus ziehen.

Ich übernehme an der Börse nie Meinungen anderer, ohne diese vorher genau geprüft zu haben. Meistens sind es Zufälle, die einen auf bestimmte Dinge aufmerksam machen. Vor einigen Monaten war ich in einer Aktie short positioniert, die Anstalten machte eines meiner symetrischen Dreiecke zu bilden. Urplötzlich wurde mir klar, dass die Aktie ein sog. One-Day-Reversal gebildet hat. NAchdem die Aktie am Folgetag stark anzog, stellte ich die Position glatt. Innerhalb von drei Monaten stieg diese Aktie um fast 50%.

Da kam mir der Gedanke: Warum hast Du Dir noch nie das One-Day-Reversal genau angesehen? Alles, was ich bisher vom One-Day-Reversal sah, ist das eine sehr zuverlässige Formation. Prompt griff ich zur Lektüre von Herrn Bulkowski über Chartformationen - und was schrieb dieser? "Das One-Day-Reversal ist nicht nur eine unzuverlässige Chartformation, viel schlimmer noch, sie bringt kein Geld!" Bumm! So, wer hat nun recht? Meine Erinnerung, es handle sich möglicherweise um ein hervorragendes Signal, das ich als solches in den vergangenen Jahren immer wieder in den Medien wahrnahm oder hat Bulkowski doch recht?

Zu diesem Zweck programmierte ich in Tai-Pan ein bullishes und ein bearishes One-Day reversal und glich dies auf ein ganzes Jahr bei allen deutschen, europäischen und US-Werten ab. Das machte eine Menge Arbeit, aber das war es mir wert.

Das Resultat war sehr ernüchternd!

Ich kann mich heute Bulkowski in seiner Meinung nur anschließen. Das One-Day-Reversal ist - aus meiner Sicht - ein sehr unzuverlässiges Chartsignal, das zudem nur sehr selten guten Profit abwirft.
Folge: One-Day-Reversal werde ich zukünftig nicht handelmn!

Natürlich werde ich das One-Day-Reversal in anderen Marktphasen nochmals testen, aber für mich ist dieses Signal nichts oder nur wenig wert, um auf dieses Signal Positionen einzugehen.

Für mich ist es wichtig: Was funktioniert in der Praxis an der Börse. Die Theorie ist in allen Disziplinen wenig wert, wenn es in der Praxis nicht funktioniert.

Lieber Herr Werth,
ich habe von unzähligen Theorien an der Börse gehört, doch leider funktionieren nur ganz wenige auch in der Praxis. Was wollen wir uns beide mit tausenden von Theorien aufhalten, wenn wir beide uns doch hauptsächlich mit der Praxis beschäftigen. Daher würde ich mich freuen, wenn Sie von langfristigen (!) Erfolgen in der Praxis berichten würden. Welche Indikatoren oder Konstellationen denn aus Ihrem Erfahrungsschatz (und nicht von irgendwelchen Theoretikern!) in den letzten Jahren anstandslos funktioniert haben und welche nicht.

In diesem Sinne
schönes Wochenende

W. Zacher
Benutzer die diese Diskussion aktuell lesen
Guest

Powered by Yet Another Forum.net version 1.9.1.8 (NET v4.0) - 3/29/2008
Copyright © 2003-2008 Yet Another Forum.net. All rights reserved.

Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie hier