Gold - Bald Chance zum Einstieg?

Nach etwas längerer Zeit möchte ich Ihnen wieder einmal meine Meinung zu Gold kundtun. Das Metall der Götter hat in den letzten zwei Wochen deutlich abgegeben. Nichts mit Kursen um 5000 US-Dollar pro Feinunze, wie es die Gold-Gurus prognostizieren!



In Bild 1 sieht man die Unterschreitung der roten Unterstützungslinie. Aktuell steht das gelbe Metall am 38,2-Prozent-Fibonacci-Retracement. Saisonal darf es noch einige Zeit in Richtung Süden gehen. Mindestens einmal sollte die Aufwärtstrendlinie angesteuert werden, bevor eine Trendwende nach oben wahrscheinlich ist.
Zu diesem Ergebnis kommt man auch, wenn man den Three-line-Break-Chart hinzu zieht.



In Bild 2 wurde ebenfalls ein Short-Signal gegeben. Das mittelfristige Trendwendesignal nach unten bleibt so lange intakt, bis es zum Tagesschlusskurs über 1225 US-Dollar pro Feinunze kommt. Normalerweise ist ein solches Signal aber erst wahrscheinlich, wenn man sieben bis acht schwarze Balken hintereinander hat. Die beiden letzten Male waren Ausnahmen. Einmal waren es nur vier Abwärtsbalken, davor waren es 17!
Ich hatte Sie vor einigen Wochen auf anstehende Kursgewinne hingewiesen, die auch kurzfristig kamen (http://www.traders-mag.com/index.php/forum/2-allgemein/4763-gold-es-ist-soweit).
Leider hatte Gold am oberen 800-Tage-Band wieder einmal das meiste Pulver verschossen, wie Bild 3 zeigt.



Das untere Band in blau verläuft momentan bei 1173 US-Dollar. Weitere Verluste dürften dort gestoppt werden.
Langfristig sehen Sie übrigens das Bullnbär-Signal, welches in der letzten Korrektur auf Kauf geschaltet hat. Auch in dieser Gegenbewegung nach unten dürfte es nicht zu einem Gegensignal kommen – außer, dass Gold in Richtung 1150 oder tiefer fällt. Momentan ist aber mit einem solchen starken Kursrutsch nicht zu rechnen, denn Minenunternehmen haben die Verkäufe ihrer Produktion in der letzten Woche schon wieder zurückgenommen.
In Bild 4 sehen Sie den Gold-Future mit den COT-Daten.



Die roten Balken sind wie beim S&P-Future die kommerziellen Marktteilnehmer, die den Weg vorgeben. Auch diesmal hatten diese (Minen) wieder massiv geshortet! Dieses Mal war es allerdings schon extrem, wie im Jahr 2012 zu sehen war. Ich habe die entsprechenden wichtigen Short-Zonen im Kursverlauf mit gelben Kreis markiert. Gold hat als letzte Haltelinie in diesem Chart die 200-Tage-Linie bei 1192. Diesmal kein normaler Durchschnitt, sondern ein exponentieller. Sie sehen, dass diese rote Linie immer wieder als Widerstand oder Unterstützung gedient hat. Da der Kurs nun von oben kommt, gilt letzteres.
Wann kommt Bewegung? Gestern ist das gelbe Metall mit einem Tagestief bei 1199 kurzzeitig unter die runde Zahl von 1200 abgerutscht.



In Bild 5 sehen Sie die Optionsbestände. Bei 1200 US-Dollar findet man den höchsten Put-Bestand, der bei Unterschreitung um mehr als drei Punkte durch Shorten des Futures abgesichert werden muss. Achten Sie also auf 1197. Wird diese Marke unterschritten, geht es schnell 20 bis 30 US-Dollar tiefer. Ansonsten darf das Metall der Götter einen Boden ausbilden, muss aber nicht.


Autor: Thomas Bopp