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Als Gütekriterium, insbesondere bei Fonds, wird der max. Drawdown angegeben. Wie kann ich diesen für einen bestimmten Zeitraum mittels Taipan ermitteln?? Danke für Anleitung. Beste Grüße KK
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Hallo Herr Kroeplin,
den maximalen Drawdown als „Gütekriterium“ für einen Fonds halte ich für äußerst fragwürdig und sehe dies als reinen Marketing-Gag der Fonds-Industrie.
Warum komme ich zu dieser Auffassung?
Ganz einfach: Ein Wertpapier-Fonds besteht aus der Zusammensetzung vieler Wertpapiere. Ein Fondsmanager wird diese Zusammensetzung immer wieder ändern. Nehmen wir einfach einmal an, der Fondsmanager fährt eine sehr defensive Strategie und der Fonds verliert folglich bei einem Kursrückgang des Leitindexes von 10% nur 7%. Läßt der Fondsmanager die Zusammensetzung unverändert, wird der Fonds – in der Regel – bei einem Kursanstieg des Leitindexes von 10%, unter den 10% Kursanstieg bleiben, da er ja defensiv agiert. Ändert der Fondsmanager aber die Strategie von „defensiv“ auf „aggressiv“ und der nächste Rückgang des Index liegt dann bei 10%, wird der Kursrückgang des Fonds dann deutlich über diesen 10% liegen.
Im Klartext: Vergangenheitsbezogene Daten sind nie ein Garant für zukünftige Entwicklungen!
Warum investieren Sie in Fonds? Lesen Sie in Fonds einfach einmal das Kleingedruckte durch und schauen Sie einmal nach, welche Gebühren sich der Fonds in Form vieler diverser Gebühren einsteckt. Da gibt es so ominöse Gebühren wie Fondsverwaltungsgebühren, Depotbankgebühren, etc. – von Fondsaufschlägen will ich gar nicht sprechen, die verlangt heute kaum mehr einer, weil sie in andere „unsichtbare Gebühren“ eingepackt werden.
Zur technischen Lösung Ihres Problems:
Am einfachsten Sie kreieren einen neuen Katalog in Tai-Pan mit den gewünschten Fonds und der sogenannten „Benchmark“ des Fonds. Die „Benchmark“ kann bspw. ein Index, wie der DAX sein. Dann gehen Sie auf den Chart der Benchmark, bspw. dem DAX. Sehen Sie sich bei der Benchmark (bspw. DAX) an, wo die Höchst- und Tiefstpunkte über einem längeren Zeitraum waren. Über die „Kursabfrage“ in Tai-Pan können Sie hier das exakte Datum ermitteln. Dann gehen Sie auf das „Listenmodul“ in Tai-Pan und erstellen eine neue Liste. Hier wählen Sie „Wertpapiername“ und „Kursabstand Datum“. Im Feld „Kursabstand Datum“ geben Sie die beiden Tage in Datumsformat ein, die Sie über die „Kursabfrage“ vorher ermittelt haben. Setzen Sie dann noch einen Haken bei „%“. Anschließend jagen Sie Ihren Katalog mit Benchmark und Fonds durch diese Liste durch. Am Ergebnis werden Sie sehen, welche Fonds deutlich von der Benchmark abweichen und welche nicht. Um ein eindeutiges Ergebnis zu erzielen, sollten Sie mehrere Zyklen der Benchmark untersuchen.
Machen Sie dies doch einmal für einen Zeitraum von mehreren Jahren. Sie werden erstaunt sein, welchen Erfolg ein Index hat und welchen Erfolg ein Fondsmanager mit Ihrem Geld erzielt hat.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg.
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Das muss doch alles ganz einfach gehen.
Wenn ich mir in einem Chart den ROC(1,%) ausgeben lasse, sehe ich die täglichen Änderungen. Rein vergleichend kann ich auch sehr schnell den Maximalwert mit dem Kursor finden.
Diesen Maximalwert möchte ich aber in einer Liste ausgegeben haben.
Bitte Experten, ziert euch nicht so!!
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Hallo Herr Kroeplin, den höchster Wert einer Zeitreihe in einer angegebenen Periode bestimmen Sie mit der Formel HHV(Data,Periods) Sie können daher den höchsten ROC Wert einer gewünschten Periode mit der Formel: HHV(Roc(close,1,%),200); bestimmen. Innerhalb der Formel steht der Wert 200 für die gewünschte Periode, Sie können diese nach Ihren Wünschen anpassen. Testen Sie bitte einmal ob die Formel im Listenmodul das gewünschte Ergebniss bringt. Mit freundlichen Grüßen Marcus Lieck
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Hallo Herr Lieck,
danke für die prompte Antwort. Sie haben mich auf die richtige Spur gebracht.
Statt des HHV setzt man ganz einfach LLV (Lowest Low Value) ein. Dann erhält man das gewünschte Ergebnis. So komplettiere ich meine Bewertungsmatrix für mein Depot.
Danke und weiter so engagiert.
MfG KK
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Hallo Klaus, hallo Herr Lieck,
ganz so einfach ist das leider nicht. Der max. Drawdown MDD ergibt sich mit Höchst- und Tiefstkurs einer Periode nur dann, wenn der erste Kurs der höchste ist und der niedrigste der aktuelle.
Jetzt stellt euch mal eine Aktie vor, die im Betrachtungszeitraum von 10 auf 50 steigt, dann auf 40 fällt, und dann auf 100 steigt.
Der MDD bezieht sich auf den größten Rückschlag nach einem einmal erreichten Hoch. Im Beispiel also auf den Absacker von 50 auf 40. Das wären 20%
HHV und LLV sind meilenweit weg und geben zwar auch irgendein Ergebnis, aber nicht den MDD.
Außerdem muß der Tiefpunkt der Korrektur hinter dem erreichten Zwischenhoch liegen.
Hab am Samstag ziemlich lange überlegt, wie man die Sache angehen kann. Leider ohne Ergebnis, abgesehen von einem rauchenden Kopf.
MfG Michael
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Hallo zusammen, der maximale Drawdown wird bei wikepedia wie folgt beschrieben: http://de.wikipedia.org/wiki/Maximum_DrawdownWenn man also den MDD einer definierten Periode berechnen will, kann man sich an einem beliebigen Chart visuell überzeugen, daß mehrere DDs vorliegen können. Unsere Maschinen allerdings sehen nichts, und so müssen sie die Aufgabe durch Berechnung lösen. Vom Perioden-Bereichs-Beginn an sind alle DDs zu erfassen. Daraus ist danach der MDD zu ermitteln. Beginnen muß man also damit, ein erstes Kurs-Maximum und dazu das folgende Kurs-Minimum zu ermitteln usw. Die Peak-Funktion schafft die Kurs-Maxima und die ZigZag-Funktion die zugehörigen Kurs-Minima. Grüße
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