Einloggen Suche | Aktive Themen
Verallgemeinerte Umsetzung der Fomeln von Ralf Goerke aus dem Lieferumfang von market maker Version Optionen
chuck
Geschrieben: Wednesday, June 13, 2012 4:01:39 PM

Gruppen: Kunde

Beiträge: 167

market maker
Hallo liebe Mitstreiter

In market maker 4.2 wurden mehrere Indikatoren angeboten, die von Ralf Goerke dem Herausgeber der Momentumstrategie stammen. Diese waren schlecht und unflexibel mit MM-Talk programmiert. Ich habe mich dazu schon einmal in meinem Beitrag Schlechte Programmierung von Beispielen durch Lenz+Partner ausgelassen.

Die Grundidee, die diese Formeln beschreiben finde ich gut und sinnvoll , um sich einen Überblick über Märkte zu verschaffen und diese auch miteinander vergleichen zu können, aber ihre Umsetzung ist nicht praktikabel.

Aus diesem Grund habe diese Ideen des Herrn Goerke so umgesetzt, dass jeder beliebige Markt / Index mit einer unterschiedlicher Anzahl von Wertpapieren, zur Berechnung mit einer Formel herangezogen werden kann, ohne diese Formel jedesmal bei einer anderen Anzahl von Papieren ändern zu müssen. Des Weiteren wurden sie auch noch dahingehend angepasst, dass die Parameter variabel geändert werden können.

Ich möchte das Vorgehen etwas detaillierter beschreiben, so dass man die Basis für die Umsetzung vielleicht versteht (auch für Nutzer anderer Börsensoftware), und um den market maker Usern ein praktisches Anschauungsbeispiele für die Realisierung mit MM-Talk zu liefern.

Der Gedanke bei den in market maker 4.2 gelieferten Indikatoren von Ralf Goerke ist folgender:
Man betrachtet nicht den Einzelwert, sondern einen Markt/Index, d.h. die Menge der Papiere, die diesen Markt bilden, um zu sehen, ob die breite Menge der Papiere den Kurs des Index tragen, oder ob nur wenige Schwergewichte z. Zt. den Kurs des Index beeinflussen.

Für jedes Papiere des Index / Marktes führt man eine Berechnungsvorschrift aus (z.B. einen Indikator), dessen Ergebnis wieder eine Zeitreihe ist. Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten daraus einen Indikator für den Markt zu berechnen:

a) Mittelwert.
Man bildet die Summe über die berechneten Zeitreihen und dividiert diese Zeitreihe durch die Anzahl der Papiere, die in die Berechnung eingeflossen sind (siehe 1.1).

b) Binary Wave
Man überlegt sich eine Bedingung (z.B. beim MACD: die Triggerlinie liegt über dem MACD) und prüft die berechneten Zeitreihen darauf ab. Als Ergebnis ergibt sich dann für jedes Papier eine Zeitreihe mit 0 (Bed. nicht erfüllt) und 1 (Bed. erfüllt). Auch diese Zeitreihen summiert man. Im Gegensatz zu a) bildet man nicht den Mittelwert, sondern normiert die Summe auf 0 bis 100 % (siehe 1.2 und 1,3).

Da jeder zu untersuchende Markt eine unterschiedliche Anzahl von Wertpapieren haben kann, ist es für die Realisierung solcher Berechnungen wichtig, ein Verfahren zu finden, das unabhängig von der Anzahl der Papier ist, aus denen sich das Untersuchungsobjekt zusammensetzt.

Märkte werden mit Indizes beschrieben (z.B. der Markt der 30 größten deutschen Aktiengesellschaften ist der Index Dax (.DAX (X)). Wir wollen uns jetzt in market maker nicht seinen Kurs, sonder seine Zusammensetzung ansehen. Dafür suchen wir im Explorer den .DAX (X), markieren Ihn und wählen dann mit der rechten Maustaste im Kontextmenue „Werttpapier / Index-Zusamensetzung“. Es öffnet sich ein neues Fenster und wir sehen die Wertpapiere, die im Dax enthalten sind. Und genau der Objekttyp Index ist das, was wir brauchen, um solche Marktindizes allgemein umzusetzen zu können. Solche Indizes sind massenweise schon in der Datenbank von market maker vorhanden („Finder / Sonstiger Wertpapiere“ im Auswahlfeld Typen nur Index anwählen und dann den Button „aktuallisieren“ klicken). Es sind dann Länder Indizes oder Branchen Indizes vorhanden, die für solche Auswertungen, wie unter a) und b) angesprochen, interessant sind.

Wenn man sich wie beim Dax, die Zusammensetzung bei anderen Indizes ansieht, so stellt man fest, dass bei nicht allen die Zusammensetzung in dem Index gepflegt ist. Die Zusammensetzung ist manchmal leer (siehe z.B. „.Athen General (Griechenland)“) oder es sind nicht alle tatsächlich vorhandenen Papiere (siehe z.B. „.BEL 20 (Belgien)“) in der Zusammensetzung enthalten.

Die später zur Verfügung gestellten Makros können natürlich nur die Papiere als Markt betrachten und zur Berechnung heranziehen, die in der Indexzusammensetzung enthalten sind. Wenn die Indexzusammensetzung leer ist, dann wird von diesen Makros hilfsweise der Index mit seinem Kurs für die Berechnung herangezogen.

Wenn also die zu untersuchende Menge nur aus einem Papier besteht, dann machen:

1. Die Bildung eines Mittelwertes wie unter a) geschildert keinen Sinn, denn der Mittelwert auf eine Reihe ist die Reihe selbst.

2. Binary Wave Indikatoren wie oben unter b) geschildert keinen Sinn, da sie dann nur zwischen den definierten Extremwerten umschalten.

Wenn die angebotenen Indizes nicht das abbilden was Ihr untersuchen wollt, dann könnt Ihr eigene Märkte/ Indizes nach Euren Vorstellungen definieren. Schaut Euch dazu im Benutzerhandbuch von market maker das Kapitel Indizes einmal genau an.

Mit dem Wertpapiertyp Index bei dem die Zusammensetzung definiert ist haben wir jetzt den Objekttyp, mit dem wir eine allgemeine Realisierung der Goerke Makros durchführen können. Jetzt müssen wir uns noch ansehen, mit welchen Funktionen wir Mengen im mathematischen Sinne (unterschiedliche Anzahl von Wertpapieren) effizient in MM-Talk bearbeiten können.

MM-Talk bietet hier sehr mächtige Funktionen an, die unter dem Oberbegriff „Listen“ zusammengefasst sind. Eine Liste ist im Endeffekt nichts anderes als eine Menge, in der alle Elemente aufgeführt sind, die in dieser Menge enthalten sind.

Aus diesem Grund macht es Sinn, dass jeder, der auf einer „Menge von Wertpapieren“ Indikatoren erstellen, oder der Schleifen der Formen „For I=x to y“ oder „For each Element in ..“ programmieren will, sich mit den Funktionen der Listen einmal gründlich auseinanderzusetzt.

Die allgemeinen Umsetzungen dieser Indikatoren und auch das entsprechende Layout für market maker befinden sich im Anhang, und können herunterladen werden. Schaut Euch den Programmcode der Makros einmal an und versucht ihn einmal nachzuvollziehen. Ich denke diese kurzen Makros sind nützliche Anschauungsbeispiele auch für die Nutzung von einigen Listenfunktionen.

Die Interpretation der Indikatoren könnt Ihr auf den Seiten des Herrn Goerke nachschlagen.


Nun hier eine kurze allgemeine Erklärung wie diese Indikatoren berechnet werden, damit auch andere Forumsmitglieder, die nicht market maker professional nutzen, die Berechnung nachvollziehen können.

1. BMI-Index (Börsenindex-Momentumindikator), RMI (Rohstoff-Momentumindikator), RS-Wert der Währungen, RS-Wert der Warengruppen:

Dies sind die Namen der Indikatoren wie sie in der Auslieferung der market maker Version 4.2 genannt wurden. Auf den ersten Blick erscheint es, dass es sich um 4 verschiedene Indikatoren handelt. Schaute man sich jedoch die Formeln an, die dahinter stecken, dann erkennt man, dass es immer die gleiche Formel ist, jedoch immer mit einer anderen Anzahl von Wertpapieren. Wegen der unflexiblen Umsetzung im MM-Talk musste das Verfahren deshalb 4 mal umgesetzt werden und unter 4 verschiedenen Namen (Layouts) gespeichert werden.

Hinter diesen Formeln versteckt sich ein „multi Papier (Markt/Index) multi Zeit“ Indikator, der dem Mittelwert eines Momentums über verschiedene Zeitintervallen entspricht. Ralf Goerke bezeichnet ihn als den BMI (Börsen Momentum Index).

Das allgemeine Prinzip dahinter ist folgendes:
Für jedes Wertpapier einer festgelegten Menge (z.B. Papiere eines Index) wird folgende Zeitreihe berechnet:
BMI(Papier) := Close / (Close + Close-5 + Close-10 + … +Close-130)/27)
Das Ergebnis ist eine Zeitreihe, die um den Wert 1 schwankt.
Der Index errechnet sich dann als Mittelwert aus den einzelnen Papieren (Px)
BMI(Index) := (BMI(P1) + BMI(P2) + … + BMI(Pn)) / n
Das Ergebnis ist eine Zeitreihe, die um den Wert 1 schwankt.


2. Multi-MACD-Indikator (Binary Wave)

Das Prinzip ist folgendes: Für jedes Wertpapier einer festgelegten Menge (z.B. Papiere eines Index) wird der MACD berechnet. Danach wird verglichen, ob der MACD größer seiner Triggerlinie ist. Bei ja ist der Wert 1, bei nein 0. Somit entsteht eine Zeitreihe aus 1 und 0. Der Index errechnet sich dann als Summe der einzelnen Papieren normiert auf 100. Ergebnis ist eine Zeitreihe, die zwischen 0 und 100 schwankt.


3. 200-Tage Linien Indikator (Binary Wave)

Das Prinzip ist folgendes: Für jedes Wertpapiere einer festgelegten Menge (z.B. Papiere eines Index) wird der 200 Tage GD berechnet.

Dann wird folgende Prüfung durchgeführt:
Wenn(($C > $GD) und ($GD > $GD vor einem Tag); 1;
Wenn(($C < $GD) und ($GD < $GD vor einem Tag); -1; 0) )

Somit entsteht für jedes Wertpapier eine Zeitreihe mit Werten 1, 0 und -1. Der Index errechnet sich dann als Summe der einzelnen Papieren normiert auf 100. Ergebnis ist eine Zeitreihe, die zwischen 100 und -100 schwankt.


So dann viel Spaß beim experimentieren.

Mit freundlichen Grüßen

Dateianhänge:
Expot_Goerke.mme (44kb) downloaded 108 time(s).
Screenshot Goerke Makros Vorlage.doc (160kb) downloaded 124 time(s).


chuck
Geschrieben: Thursday, June 14, 2012 9:47:11 AM

Gruppen: Kunde

Beiträge: 167

market maker
Hallo liebe Mitstreiter,

da ich nicht weis, wie gut Ihr mit der Bedienung von market maker und MM-Talk vertraut seid, hier noch einen Nachtrag zu meinem gestrigen Beitrag.

Wie erstelle ich einen eigenen Index

(s. im Handbuch: Wertpapierdatenpflege und dort die Unterkapitel Wertpapiere in die Datenbank aufnehmen und Stammdaten )

In market maker ist kein Index definiert, der die 50 wichtigsten Indizes in seiner Indexzusammensetzung enthält. Deshalb bauen wir uns diesen Index.

Im Menü „Datenpflege / Neues Wertpapier anlegen / Index“ anwählen. Es erscheint ein neues Fenster, in dem Ihr die Kenndaten eingeben müsst. Folgende Felder müssen mindestens ausgefüllt werden: Name und MMWKN.

In market maker gibt es einige Konventionen zur Namensgebung und zur MMWKN diese solltet Ihr beachten. Indizes sollten im Namen mit einem Punkt beginnen. Die MMWKN wird von market maker vergeben. Wenn L&P ein neues Wertpapier in die Datenbank aufnimmt und die MMWKN gleich ist mit einer, die Ihr für ein selbst definiertes Papier verwendet habt, dann wird es so weit ich es weis überschrieben und Euer selbst definiertes Papier ist weg. (Vielleicht kann sich L&P hier einmal verbindlich dazu äußern). Deshalb wähle ich als erstes Zeichen in der MMWKN ein Sonderzeichen.

Die folgenden Felder solltet Ihr auch noch füllen: Börse; Branche und Währung , damit sie in Filtern gefunden werden können und bei Währungsumrechnungen zu keine Probleme auftreten.



Goerke schreibt auf seiner Seite, dass er die 50 wichtigsten Aktien zur Berechnung des BMI heranzieht.

Nachdem wir den Index in der Datenbank bekannt gemacht haben, müssen wir noch seine Zusammensetzung definieren In dem Kapitel Wertpapieranalyse und dort das Unterkapitel Indizes ist die Vorgehensweise genau beschrieben deshalb hier keine weiteren Erklärungen sondern nur ein Beispiel wie die Zusammensetzung aussehen könnte.



So ich hoffe dass jetzt alle die Vorgehensweise verstanden haben und sich auch z.B. für Rohstoffe, Warengruppen, Devisen usw. einen solchen Index erstellen können und die Indizes mit meinen im vorigen Beispiel vorgestellten Marktindikatoren anwenden können.

Weiterhin viel Erfolg mit Euren Anlagen.

Dateianhänge:
016_02_120613_Indexzusammensetzung.jpg (401kb) downloaded 238 time(s).

chuck hat die folgenden Bilder hochgeladen:
Stammdaten.jpg

Arno Dopychai
Geschrieben: Wednesday, June 20, 2012 9:25:20 PM
Gruppen: Kunde

Beiträge: 10

Lieber Chuck,

das Listing Deines Makros habe ich mir angesehen. Dank super Kommentierung kann ich das sogar nachvollziehen, wenn ich es selbst auch nie hingekriegt hätte (mangels Programmier-Praxis).

Deine Idee, die Goerke-Idee zu flexibilisieren und damit allgemein anwendbar zu machen, ist sehr gut und verdienstvoll. Häufig findet man ja brauchbare Ansätze, wenn man Vorgegebenes auch nur ein bißchen gemäß eigener Präferenzen, z.B. bevorzugte Anlagehorizonte, verändert.

Vielen Dank dafür ! ... darf ich wohl im Namen aller MARKET-MAKER User sagen.

Goerke wollen wir aber auch sein Recht lassen. Er prüft, ob auch heute noch der Ansatz von LEVY von vor fast 50 Jahren passen kann, die Wochenend-Kurse über die letzten 27 WOCHEN (= 1/2 Jahr) gemittelt mit dem aktuellen Kurs zu vergleichen, um relativ starke Werte zu finden, die hoffentlich auch weiterhin stark sind (vgl. zur Geschichte des RS-LEVY:
http://mobil.boerse-online.de/aktie/nachrichten/:Relative-Staerke-Methode--Was-Depots-stark-macht/624548.html?nv=kursheadline ) ... und dann baut er einen eigenen Index aus Indizes, den BMI, und rechnet damit, als Früh-Indikator für das Weltbörsenklima, sozusagen. Wie er schreibt, funktioniert's.

Apropos: Gut und sehr brauchbar, dass man mit MARKET-MAKER selbst nach Belieben Indizes bauen und auch die Einzelteile unterschiedlich gewichten kann.

Höchst umständlich ist allerdings Goerkes Programmierung (Index vor 5 Tagen + Index vor 10 Tagen ... + Index vor 130 Tagen usw.), anstatt einfach den als Index in MARKET-MAKER vorhandenen RSL auf seinen BMI anzuwenden. Der hat nämlich die 27 WOCHEN als default-Einstellung - wenn man dem Handbuch bzw. der Hilfe zu den MM-Indikatoren Glauben schenkt. Nur soll man bekanntlich nicht leichtgläubig sein. Das stimmt nämlich nicht! Offenbar sind 27 TAGE voreingestellt. Das sieht man schnell: Die Kurve läuft total zappelig (ist identisch mit auf close normiertem 27-Tage-GD, habe ich gerade gecheckt). Da muss man also 135 einstellen; dann hat man zwar nicht - echt gemäß Levy - die Wochenschlusskurse, aber das gibt sich nicht viel. Außerdem sieht man dann, was intuitiv klar ist: Zu dem Zeitpunkt, wo der Kurs den 135-Tage-GD von unten nach oben schneidet, ungefähr da schneidet auch RSL die 1-Linie. (Kleine Nebenbemerkung: Beim RSL ist als Spin-Differenz "9" (!!??) eingestellt ... wieder so ein süßes Geheimnis der MM-Entwickler).

Höchst umständlich und unverständlich ist denn auch die Darstellung. Erst muss man irgendein Wertpapier im Chart öffnen, und dann kann man den BMI darunter als neue Zeitreihe einblenden.
Anschließend kann man das erste Papier wieder schließen, um Platz für BMI zu haben. Dabei ist der doch durchaus etwas Eigenes und sollte direkt ansteuerbar sein. Aber das hängt offenbar mit der Art seiner Programmierung zusammen.

Fazit
Wer mit Relativer Stärke nach LEVY experimentieren und ihn auch als Frühwarnsystem auf einen Welt-Börsenklima-Index anwenden will, kann entweder ganz orthodox nach LEVY vorgehen, also selbst gebauter Index aus Indizes und darauf den von MARKET-MAKER vorgegebenen RSL-Indikator (mit der korrekten Zeiteinstellung!) anwenden, oder ganz flexibel, mit selbst gebautem Index aus Indizes und Deiner Vorlage.

Vielen Dank nochmals! ... und ein schöner Gruß von

Arno





chuck
Geschrieben: Saturday, July 21, 2012 12:50:40 PM

Gruppen: Kunde

Beiträge: 167

market maker
Hallo Arno und an den Rest unseres Forums,


Ich kam heute erst dazu, Deine Antwort vom 20.Juni zu lesen.

Es freut mich, dass Du die Flexibilisierung und das Vorgehen über den Bau eigener Indizes gefallen hat und auch dass Du versucht hast die Programmierung nachzuvollziehen.

Vielleicht noch ein Hinweis zur Verwendung meiner BMI Funktion.

Wenn Du einen Chart aufgerufen hast, dann erscheint über dem Chart eine 2. Symbolleiste. In dieser Leiste ganz links gibt es ein Symbol mit einen Pfeil nach unten „Neue Zeitreihe einblenden“. Hier kannst Du z.B. meinen BMI einbinden. Ich habe das einmal gemacht und als Formelelement exportiert. Es ist dem Beitrag angehängt. Also Objekt nur importieren.

Im Folgenden will ich kurz die Parameter und deren Auswirkung erklären.



Gruppe Kurskonsolidierung, Anzahl der Intervalle und Intervallabstand:
Dies sind die Parameter des RSLnach Levi, der im BMI zur Anwendung kommt. Ich habe sie auf die Standardwerte vorbelegt, sie können jedoch nach belieben verändert werden.

Gruppe Festes Wertpapier, Wertpapier:
Ist in dem Feld „Festes Wertpapier“ kein Häckchen gesetzt, dann wird das im Feld „Wertpapier“ angezeigte Papier nicht zur Berechnung verwendet. Der dargestellte BMI ist dann der BMI des Wertes dessen Kursverlauf im „Chart Close“ darüber dargestellt wird.

Ist dieses Wertpapier ein Index (z.B. Dax), dann wird zu allen im Index enthaltenen Wertpapieren der RSL mit den angegebenen Werten gebildet, summiert und dann der Mittelwert gebildet und ausgegeben.

Ist dieses Wertpapier kein Index, sondern z.B. eine Aktie, dann findet auch die davor beschriebene Berechnung statt, jedoch nur auf dieser einen Aktie. Eine Summation auf einen Wert (Aktie) und die Mittelwertbildung darauf ist wieder dieser Wert, und somit entspricht der BMI auf eine Aktie dem RSL auf diese Aktie.

Wenn also das Feld Festes Wertpapier nicht gesetzt ist, verändert sich der Chart BMI bei jedem Wertpapier, da dann der RSL (BMI) dieses Wertpapiers berechnet wir .

Ist das Feld „Festes Wertpapier“ gesetzt, dann wird im „Chart BMI“ der BMI Wert des Papiers berechnet, das im Feld „Wertpapier“ angezeigt wird. Als Wertpapier kannst Du jeden Index, also auch selbst definierte Indices verwenden wie z.B. den beschriebenen Index von Goerke.

Arbeitet man mit dem gesetzten Haken also einem festen Index, so ist es sinnvoll den RSL des jeweiligen Wertpapiers im Verhältnis zum BMI des Index zu setzen. Ist der Verhältniswert größer 1, so entwickelt sich das Wertpapier besser als der entsprechende Index. Dieses Beispiel habe ich im „BMI 1“ dargestellt, das mit in dem Objektexport enthalten ist.

Also viel Spass beim Ausprobieren und entwickeln neuer Ideen.

Ich möchte noch eine Bemerkung zu Deinem Versuch mit dem RSL machen, der In MarketMaker eingestellt ist.

RSL erwartet als Eingangsobjekt eine Zeitreihe von Kursen. Wenn Du also in der Formel schreibst:

Code:
close.RSL[$Zeitraum; $Methode]


dann arbeitet der RSL mit dem Zeitintervall der Eingangszeitreihe und Du bekommst Deine zappelige Kurve.

Der RSL nach Levy geht jedoch von Wochenschlusskursen aus. Deshalb schauen wir uns die Funktion close noch einmal genauer an. In der MM-Talk Referenz unter „Wertpapieranalyse / Funktionen zu Kursen“ ist auf Seite 87 bei „Abfrage von Kurszeitreihen“ die vollständige Syntax von Close beschrieben. Diese ist:

Zitat:
Wertpapier.Close[Währung;Kapitalmaßnahmen;Dividenden;Intervall;BasisDatum]→Kurszeitreihe


In dieser Syntax gibt es eine Variable „Intervall“. Diese ist default auf 1 eingestellt und führt dazu, dass Close Tageskurse liefert.

Weiter unten auf der Seite steht dann folgende Erklärung zu Intervall.

Zitat:
Intervall (Zahl [1]): Der Konsolidierungszeitraum für die Kurse: 1=täglich, 7=wöchentlich
(Montag-Freitag), 30=monatlich (1.-31.), sonstiges N=N-Tageszeitraum.


Wenn du also den RSL anwenden willst wie Levy es getan hat und Goerke es tut, dann musst Du Intervall auf 7 setzen. Die übrigen Variablen können default bleiben. Damit muss Deine Formel dann folgendermaßen aussehen:

Code:
Close[_; _; _; 7] .RSL[$Zeitraum; $Methode]


Jetzt sollte Deine Zeitreihe zum RSL nicht mehr zappelig sein. Die Verwendung des Intervalls 7 hat jedoch den „Nachteil“ dass der Wert immer erst auf den Freitagskursen berechnet und damit der neueste Wert erst mit den Daten vom Freitag angezeigt wird.

Um dies zu vermeiden und eine annähernde Berechnung wie im Original zu bekommen nimmt man wie du es ganz richtig gemacht hast Close Tageskurse und im RSL für den Zeitraum 135 Tage.

Ich hoffe ich konnte etwas zur Erkenntnis über das Funktionieren von MM-Talk beitragen. Außerdem hoffe ich, dass meine Beiträge mit den Erklärungen nicht als "oberlehrerhaft" ankommen Denk .

Da hier kaum Beteiligung im maketmaker Forum ist, weiß ich nicht wie der allgemeine Kenntnisstand der Mitglieder ist, und meine Beiträge fallen deshalb manchmal so lang aus.

Viele Grüße

Chuck

Dateianhänge:
120720_BMI_Formelelement.mme (3kb) downloaded 70 time(s).


chirimoya
Geschrieben: Saturday, October 6, 2012 11:03:38 AM

Gruppen: Kunde

Beiträge: 4

market maker
Hallo chuck,

ich möchte mich bei dir für deine Arbeit hier im Forum bedanken! Ich bin gerade erst neu in die market-maker-Welt eingetaucht und leider geht nicht alles aus dem Handbuch hervor. Deshalb finde ich es gut, dass es ein Forum gibt, in dem sich Benutzer austauschen können. Ich bin selbst Informatiker und hoffe nach einiger Einarbeitungszeit, auch dem Forum was zuückgeben zu können.

Mit Enttäuschung hatte ich festgestellt, dass der BMI seit der Datenumstellung nicht mehr direkt funktioniert. Bei der Suche nach dem Grund ist mir auch die schlechte Implementierung aufgefallen, umso besser dass du uns deine Umsetzung zur Verfügung stellst. Vielen Dank!

Viele Grüße
chirimoya
Benutzer die diese Diskussion aktuell lesen
Guest

Powered by Yet Another Forum.net version 1.9.1.8 (NET v4.0) - 3/29/2008
Copyright © 2003-2008 Yet Another Forum.net. All rights reserved.

Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie hier