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Börsen im Hausse-Stadium Optionen
Ralf Goerke
Geschrieben: Friday, April 29, 2016 11:02:57 AM
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Beiträge: 29

Börsen im Hausse-Stadium

„Börsenampel mit vorsichtigem Kaufsignal“, lautete die Überschrift an dieser Stelle zu meiner letzten Analyse des allgemeinen Börsenklimas vor dreieinhalb Wochen. Damals war das Fazit, dass Anleger, die sich eher trendfolgend orientieren und über einen mittelfristigen Anlagehorizont verfügen, vorsichtig und allenfalls vereinzelt Käufe in trendstarken Aktien vornehmen können. Im DAX sollte das nachhaltige Überwinden der Marke von 10.000 Indexpunkten abgewartet werden.


Seither stieg das Kursniveau 50 internationaler Börsenindizes im April im Durchschnitt um 2,4 Prozent und der DAX notiert wieder über seiner psychologisch wichtigen runden Kursmarke von 10.000 Indexpunkten. Die Schrecken der deutlichen Kursrückgänge in den ersten Wochen des neuen Jahres scheinen zunächst verflogen. Insgesamt liegt das weltweite Kursniveau seit Jahresbeginn wieder mit knapp 0,6 Prozent im Plus.

Den stärksten Kursanstieg konnten im jetzt zu Ende gehenden Monat folgende Börsen verzeichnen: RTX Russland (+12,9%), OBX Norwegen (+8,0%) und der Bovespa Brasilien (+7,9%). Die größten Kurseinbußen verzeichneten hingegen: PTX Polen (-8,5%), Nasdaq Composite (-2,2%) und der Shanghai Composite China (-2,1%). Für die deutschen Indizes sieht die Bilanz im April wie folgt aus: DAX (+5,4%), MDAX (+1,1%), SDAX (+0,8%) und der TecDAX (+0,5%). An der „relativen Schwäche“ des TecDAX gegenüber seinen Index-Kollegen in Deutschland hat sich seit der letzten Analyse nichts geändert. Er hinkt nach wie vor den anderen Indizes deutlich hinterher!


Bild 1: Aktienklima-Indikator über 3 Jahre

Im Aktienklima-Indikator kam es vor wenigen Tagen zu einem wichtigen Signal (Bild 1). Der signalgebende gleitende Durchschnitt dieses Indikators (blaue Linie) durchbrach seinen Schwellenwert (s. gelber Kreis). Dieses Szenario wurde vor einem Monat schon in Aussicht gestellt. Da ein solcher Durchbruch nur sehr selten erfolgt (zuletzt vor 14½ Monaten Anfang Februar 2015 – s. mittlerer blauer Pfeil A), gilt er als starkes Kaufsignal. Er besagt zunächst nichts anderes, als dass das durchschnittliche Momentum (die Schwungkraft) an den internationalen Börsen nachhaltig steigt. Ob sich nun daraufhin erneut eine derart ertragreiche Phase anschließt wie im Frühjahr letzten Jahres, muss abgewartet werden. Nach dem „Tal der Tränen“, durch das das Modell in den vergangenen Monaten seit Juli/August 2015 gelaufen ist (s. Phase unterhalb des Schwellenwertes von 1,0), wäre eigentlich auch mal wieder eine Periode mit freundlicherem Aktienklima an der Reihe.


Bild 2: Bewertung ausgesuchter Märkte hinsichtlich ihrer technischen Qualität

Die zweite Grafik zeigt Ihnen eine Komplettübersicht über die aktuelle Trendverfassung 24 ausgesuchter Märkte (Bild 2). Dies geschieht nach unserem deutschen Schulnotensystem. Der Vorteil einer solchen Übersicht: Sie können sich als Anleger selbst ein Bild von der Trendqualität unterschiedlicher Märkte machen, und zwar auf der Grundlage eines Ihnen bekannten Wertesystems! Der Durchschnitt aller hier aufgeführten Sektoren liegt bei 3,0 (s. schwarze horizontale Linie). Das bedeutet, dass derzeit die allgemeine Verfassung an den Börsen weltweit als „befriedigend“ einzustufen ist. Damit hat sich die durchschnittliche Bewertung gegenüber der Analyse vor einem Monat um 0,4 „Noteneinheiten“ verbessert. Vor einem Monat lag dieser Durchschnitt nämlich noch bei 3,4. Herausragend ist nach wie vor der Sektor der Goldminen-Aktien, deren technische Qualität als „gut“ eingestuft werden kann. Neben den Goldminen laufen auch die Rohstoff-Aktien aus dem Öl-Sektor besser als der Durchschnitt. Davon profitiert natürlich auch ein Markt wie die Moskauer Börse mit dem RTX, in dem viele Energie-Titel enthalten sind. Vorteilhaft ist auch die nach wie vor gute bis befriedigende Verfassung der US-amerikanischen Börsen. Etwas schlechter als der Durchschnitt zeigt sich immer noch der Sektor der Biotechnologie-Aktien.


Bild 3: Trendbarometer Internationale Indizes

Auch im Trendbarometer haben sich alle vier Nadeln gegenüber der letzten Einstellung von Ende März verbessert (Bild 3). Die stärkste Änderung in Richtung der linken (bullishen) Sektoren dieses Modells ist bei der mittelfristigen Nadel (orange) festzustellen. Während wir also in den kurz- und mittelfristigen Trends an den internationalen Börsen im linken („grünen“) Bereich liegen, zeigen die Langfrist-Charts eine allenfalls „ausreichende“ (4-) Tendenz. Im Durchschnitt aller betrachteten Trend-Zeiträume kommt auch dieses Modell zu einem aktuell „befriedigenden“ Ergebnis (grüne Nadel).


Bild 4: Änderung wöchentlich steigender und fallender Kurse 01/2015 – 04/2016

Die letzte Abbildung zeigt Ihnen ein weiteres wichtiges Signal, das eine Wende zum Besseren andeutet (Bild 4). Das Chartbild gibt die Veränderung einer großen Anzahl von steigenden (blau) und fallenden Aktien (rot) auf wöchentlicher Basis im Zeitraum vom Januar 2015 bis heute wider. Deutlich zu erkennen ist die bullishe Phase vom Frühjahr 2015, in der wir überwiegend steigende Kurse gesehen haben. Mitte Juni änderte sich dann dieses Kräfteverhältnis und die Anzahl der Aktien mit fallendem Trend nahm zu (s. Pfeil A). Nach zehn Monaten mit einer Dominanz der mehrheitlich rückläufigen Aktienkurse kam es letzte Woche erstmals wieder zu einem „Crossover“ (Überkreuzung) dieser beiden Linien in die Gegenrichtung (s. Pfeil B).

Fazit: Die hier verwendeten Modelle nehmen eine rein quantitative Untersuchung des Geschehens an den Börsen weltweit vor. Es kann festgestellt werden, dass sich gegenüber der vorsichtig optimistischen Grundhaltung vor einem Monat eine weitere Verbesserung des allgemeinen Aktienklimas eingestellt hat. Damit sollte sich das Chance/Risiko-Verhältnis für Aktienanlagen im Allgemeinen ebenso weiter verbessert haben.

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Mehr Informationen zur Strategie von Ralf Goerke und einem ausführlichen Video zu den hier gezeigten Grafiken sowie seinem wöchentlich aktualisierten Trendbarometer finden Sie auf seiner Website unter: www.momentumstrategie.de.

Dieser Beitrag stellt keinerlei Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Anlageprodukten dar. Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.
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