Thomas Bopp hat im Traders Forum eine weitere mit Tai-Pan 16 erstellte Analyse veröffentlicht und uns freundlicherweise zu Verfügung gestellt: Diesmal zum Thema WTIRohöl 2016 – Boden oder Pause im Abwärtstrend?Dies ist die zweite Jahresprognose zu einem Rohstoff, nachdem ich in der letzten Woche bereits die Feinunze Gold näher untersucht hatte.
Bei Rohöl (Kürzel CL, es handelt sich hierbei um WTI-Öl) wird es langsam mal wieder Zeit, dass jemand daherkommt, und prognostiziert, dass es wieder deutlich nach oben geht. Ich bin es leider nicht, denn trotz momentaner Gegenbewegung von unter 35 USD auf über 38 USD kann es noch weiter abwärts gehen. Abbildung 1 zeigt die erwarteten saisonalen Hochs und Tiefs zum schwarzen Gold.
Am 6. Januar sollte ein Topp kommen, dann darf man eventuell mit einem erneuten Test der Tiefs oder noch mehr zum 12. Februar 2016 rechnen.
Der Abwärtstrend bleibt intakt. Rohöl müsste über 42 amerikanischer Dollar steigen, damit der Trend nach oben gebrochen wird. Im Kursverlauf sehen Sie ebenfalls eine V-Formation, die nach Ausbildung eines Plateaus nach unten verlassen wurde. Leicht zuversichtlich könnte man werden, wenn der Widerstand bei 37,80 für mehrere Tage überschritten wird. Sollte das saisonale Verhalten korrekt sein, wäre die Abwärtstrendlinie ab dem 12. Februar bei knapp 40 USD zu finden, und das ist auch die wichtigste Marke ab diesem Datum für einen Trendwechsel. Was dann kommt, wird sich zeigen.
Abbildung 2 zeigt den Wochenchart.
Charttechniker dürften wohl in nächster Zeit darauf pochen, dass die langfristige Unterstützung aus dem Jahr 2009 bei 35,20 USD gehalten hat, CL daran abgeprallt ist. Kurzfristig kann das positiv interpretiert werden, aber auch hier ist der langfristige Abwärtstrend intakt, der Supertrend-Indikator steht auf Verkauf. Erst bei einem mehrwöchigen Anstieg über 48 $ darf der klassische Charttechniker Bullishes prognostizieren. Leider hat das schwarze Gold bis zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Dollar Anstieg hinter sich gebracht und der rote Widerstand bei 50 liegt dann ebenfalls im Weg. Ob das nicht vielleicht eine bessere Short-Chance ist, wird sich dann zeigen. Lange Rede kurzer Sinn: Abbildung 2 zeigt noch keine Bodenbildung, nur eine leichte Gegenbewegung, die sehr schnell wieder zu einer Trendfortsetzung unter 35,20 USD führen kann.
Kommen wir nun zu den COT-Daten in Abbildung 3.
Die neue Version von Tai-Pan (16) aus dem Hause
Lenz + Partner beinhaltet meine Ideen zur Darstellung des Commitment-of-Traders-Daten. Haben Sie die entsprechenden Daten abonniert (Abo "Markt+Konjunktur", Anm.d.Red.), können Sie über eine Chartvorlage, die mitgeliefert wird, die entsprechenden Daten grafisch auswerten. Sie sehen in Rot die Bestände der kommerziellen Marktteilnehmer, in blau die Positionierungen der großen Spekulanten (Hedgefonds und Institutionelle). Die Klein-Spekulanten werden grün dargestellt. Diese Erklärung soll fürs Erste genügen. Für Sie immer das Wichtigste: was machen die kommerziellen Marktteilnehmer? Diese bleiben vorerst noch Short. Erst wenn die waagerechte schwarze Linie im Indikator überschritten wird, könnte ein Boden in CL anstehen. Das letzte Mal, als dies der Fall war, ergab sich ein Tief bei 75 USD (Mitte 2012), welches nachfolgend in den nächsten 52 Wochen zu einem Kursgewinn von über 25 USD führte. Im Kursverlauf sehen Sie ebenfalls die 800-, 200-und 52-Tage-Linie. Diese dienen als Realtime-Widerstand. Sollte die Gegenbewegung nach oben sich trotz saisonalem Hoch fortsetzen, wäre 40,80 momentan ein Grund wieder Short zu gehen. Ich hatte ja anhand des Wochencharts auf die wichtige Marke bei 48 USD hingewiesen. Dort verläuft nicht nur der Abwärtstrend, der Supertrend-Indikator, sondern auch die 200-Tage-Linie. Wer also denkt, dort könnte der Abwärtstrend im Wochenchart ohne weiteres gebrochen werden, hat hier einen weiteren Grund, dagegen zu halten.
Die letzte Grafik (Abb. 4) zeigt nun das sehr langfristige Bild.
Langzeitleser meiner Analysen kennen diesen Chart bereits. Solange der Widerstand bei 42,19 USD nicht überschritten wird, bleibt die nächsttiefere Unterstützung bei 30 USD für dieses Jahr das nächste große Ziel.
Kommen wir nun zum Fazit:Rohöl bleibt weiterhin im Bearmarket. Eine Chance auf eine Trendwende nach oben ergibt sich Mitte Februar. Ab diesem Zeitpunkt decken sich Rohölfirmen mit dem Rohstoff ein, um Material für die Umstellung der Raffinerie-Produktion von Heizöl auf Benzin anzuhäufen. Benzin wird ab diesem Zeitpunkt produziert, damit die Nachfrage zum Beginn der sogenannten „Driving Season“ ab Ostern in den USA befriedigt wird. Bis zu diesem Zeitpunkt kann das schwarze Gold noch tiefer gehen, muss aber nicht. Achten Sie auf 34 USD. Darunter geht es sehr schnell weiter bis auf 30 USD. Wir werden sehen.
Autor: Thomas BoppVG
Karsten Schebaum
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