|
Gruppen: Kunde
Beiträge: 353
|
So - das Webinar ist soweit vorbereitet - kleine Feinheiten können sich vielleicht noch verändern.
Über Optionen kann man mit Sicherheit mehrere Tage referieren. Daher lag eine Schwierigkeit bei diesem Webinar darin, für alle Teilnehmer, die wahrscheinlich sehr unterschiedliche Wissenstände auf diesem Gebiet haben, in einem Zeitrahmen von zwei Stunden, ein interessantes Webinar zu gestalten.
An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass es dieses Webinar als Aufzeichnung im Online-Shop nicht zu kaufen gibt.
Eine Schwierigkeit bei diesem Webinar lag darin, dass vielen Börsianern die Konstruktion vieler Produkte, wie Reverse Callable-Anleihen oder KO-Zertifikaten nicht klar ist. Hier verstecken sich häufig ganz einfache Options-Konstruktionen dahinter.
So habe ich mich entschieden, das Webinar mit der historischen Entwicklung der Terminbörsen zu beginnen, damit jeder versteht, warum gibt es Terminbörsen und welche Fallstricke lauern beim Handel über Terminbörsen und im außerbörslichen Handel der Gegenwart. Wo liegen hier Vor- und Nachteile.
Anfangs werde ich die Funktionsweise der Terminbörsen mittels Futures erklären, da dies aus meiner Erfahrung in der Vergangenheit für die Teilnehmer immer einfacher war, zu verstehen. Dabei wird u. a. das Marginsystem an den Terminbörsen und die Bedeutung des Open Interest angerissen.
Weiter geht es dann über die vier Grundgeschäftsarten an den Terminbörsen: Kauf eines Calls - Verkauf eines Calls - Kauf eines Puts und Verkauf eines Puts. Alle vier Grundgeschäftsarten verstehen sich als Positionseröffnungen.
Nächstes Thema sind die Ausstattungsmerkmale einer Option. Klingt vielleicht einfach, ich mußte aber immer wieder feststellen, dass viele Marktteilnehmer die einfachen Begriffe wie American-Style-Option bzw. European-Style-Option nicht kennen, obwohl diese beim Handel von Optionen nicht unwichtig sind.
Anschließend folgt die Bedeutung des inneren Wertes einer Option und das unerschöpfliche Thema Zeitwertverfall. ITM - ATM - OTM sollte jeder kennen, der mit Optionen handelt, sowie die. Bedeutung des Options-Deltas.
Die wichtigen Preisbestimmungsfaktoren wie bspw. Unterschied der historischen und impliziten Volatilität runden das Thema Standardoptionen in der Theorie dann ab.
Die Unterschiede - Vor- und Nachteile von Optionen - Optionsscheinen und Zertifikaten werden dann erläutert. Sog. binäre Optionen - auch als digitale oder exotische Optionen bekannt werden kurz angerissen, da diese bei der Konstruktion von vielen Zertifikaten bspw. den KO-Zertifikaten eine Rolle spielen.
Abschließend will ich dann noch darauf eingehen, wie und wann ich Optionen in meinem Handel einsetze.
Der Zeitplan von mir bzgl. dieses Webinars ist sehr ambitioniert. Vielleicht habe ich abschließend noch die Zeit eine interessante aktuelle Konstellation vorzustellen. Vergangene Woche bin ich auf eine Chartformation in einem deutschen Wert aufmerksam geworden, die meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Nachdem ich mir hier die Optionskontrakte dieses Wertes an der EUREX angesehen habe, fiel mir auf, dass hier eine Adresse massiv Kontrakte ansammelt und hier diverse Optionsstrategien aufbaut. Offensichtlich ist hier ein Hedgefonds am Werk, was man anhand diverser Meldungen ablesen kann. Anhand der Optionsstrategien, die dieser Hedgefond fährt, kann man erkennen, dass dieser Hedgefonds mit einem Kursverfall der Aktie von mindestens 40% rechnet, damit das Geschäft für den Hedgefonds rentabel wird. Hedgefonds irren sich häufig und man muss nicht in die gleiche Richtung spekulieren wie ein Hedgefonds. Aber in einiger Zeit könnte dann in diesen Wert richtig Bewegung aufkommen. Diese Woche steht daher für mich als Hausaufgabe das Studium des letzten Geschäftsberichts dieses Titels an.
Sollten Sie Fragen bzgl. dieses Webinars haben, können Sie diese direkt vorab an mich stellen.
|
|
Gruppen: Kunde
Beiträge: 270
|
Hallo,
leider war ich wegen eines kleinen Ausflugs in die NL an diesem Abend verhindert. Habe mir aber über den Link das Webinar runtergeladen und mir heute morgen die 1. Hälfte angeschaut. Sehr informativ und verständlich.
Grüße Norbert Kinzel
|
|
Gruppen: Kunde
Beiträge: 353
|
Hallo Herr Kinzel,
vielen Dank für Ihr Feedback. Freut mich, dass es Ihnen gefällt.
Das sind Grundlagen, die ich hier im Webinar vermittle. Die Frage ist immer, wie man das aufzieht. Es wird viel nebulös über Derivate gesprochen, da die Erträge in diesem Breich für Broker, Banken und Emittenten äußerst lukrativ sind.
Alle Welt spricht immer "hochprofessionell" über Derivate, egal ob Future oder Optionen. Den meisten agierenden Marktteilnehmern fehlt aber das Know-How in diesem Bereich. Mein Eindruck ist, dass viele Marktteilnehmer oft mit Derivaten beginnen, obwohl sie noch gar nicht die Grundlagen eines Marktverständnisses begriffen haben.
Zuerst sollte jeder versuchen mit Aktien, Währungen oder Anleihen Erfolg zu haben. Wenn das dann klappt, kann man sich langsam an Optionen oder Optionsprodukten heran wagen.
In meiner Anfangsphase habe ich mit Optionen und Optionsscheinen jeden erdenklichen Fehler gemacht. Heute weiß ich, wann ich Optionen einsetze und was diese Optionen auch kosten dürfen. Häufig sieht man eine interessante Marktchance, aber die Optionspreise sind schon zu hoch und dann lässt man das lieber.
Ende dieser Woche bin ich auf Euler Hermes in Paris aufmerksam geworden. Die Aktie beginnt zu schwächeln. Fundamental passt das auch, denn das Ertragspotenzial im Warenversicherungsbereich und beim Factoring dürfte aktuell sehr begrenzt sein. Nachdem ich sah, dass es an den Terminbörsen keine Kontrakte für Euler Hermes gibt, war mir klar, dass es auch kaum vernünftig gepreiste Optionsscheine bzw. Zertifikate gibt - geschweige denn Put-Optionsscheine gibt - folglich bleibt mir hier nur der Leerverkauf übrig, wenn ich hier agieren will.
Mit Optionen und Optionsprodukten kann man sehr gut Geld verdienen, wenn man diese gezielt einsetzt. Allerdings gelingt dies den allerwenigsten Marktteilnehmern. Ich habe in meiner langen Zeit als Börsenspekulant nur wenige Spekulanten erlebt, die dauerhaft richtig Erfolg mit Optionen hatten. Viele meinten, sie hätten Erfolg und mussten dann nach einigen Jahren äußerst schmerzhafte Verluste erleiden und ließen von da an die Finger von Derivaten.
Im kommenden Seminar im September möchte ich einen Schwerpunkt auf Optionen und Zertifikate legen. Hier sollen Options-Anfänger genauso profitieren, wie fortgeschrittene Anwender von Optionen. Ich stelle mir das so vor, dass wir gemeinsam Marktchancen an den Wertpapiermärkten suchen und dann versuchen werden, hier Derivate einzusetzen. Dabei will ich meinen Schwerpunkt darauf setzen: Was ist für mich als Spekulant wichtig.
Die ganzen Nebenkriegsschauplätze wie Optionspreismodelle, Auswirkungen der Griechen auf die Optionen, etc. lasse ich bewußt weg. Die brauche ich in meinem Börsenalltag nicht.
|
|
Gruppen: Kunde
Beiträge: 353
|
In meinem letzten Webinar über Optionen und Optionsscheine ging ich am Ende des Webinars auf die Software AG ein.
Das Unternehmen fiel mir beim Durchblättern der Charts im Wochenchart mit einer Chartformation auf, die voraussichtlich deutliche Kursausschläge vermuten ließ. In meinem Webinar wies ich auf große Blocks von Optionen hin, die an der EUREX in dieser Aktie gehandelt wurden - erkennbar am Open Interest. Nach genauerer Recherche stieß ich darauf, dass hier Hedgefonds massiv auf einen Kursverlust spekulieren. Über das Open Interest seiht man sehr schön, welches Kursziel diese Adressen sich vorstellen.
Das Umsatzverhalten der Aktie in den letzten Tagen signalisierte deutliche Verkäufe von institutionellen Anlegern. Meist ein schlechtes Omen.
Obwohl hier alles auf einen Kursverfall hindeutete, habe ich diese Aktie nicht gehandelt.
"Warum nicht?", werden sie mich nun erstaunt fragen. Beim Durchssehen der Fundamentaldaten, konnte ich keinen 100%-igen Entschluss fassen, warum etwas mit dieser Aktie nicht stimmen sollte. Bzgl. des Geschäftsmodells bin ich zu wenig Fachmann, um genau beurteilen zu können, wie und wo das Unternehmen tatsächlich zukünftig Geld verdient und wie der Zukunftsmarkt aussieht. Es war natürlich einiges kritisches in der Presse zu lesen. Aber dies alleine genügt mir nicht!
Wenn man dann ca. 10% seines Kapitals riskiert, müssen alle Fakten stimmen - und die stimmten hier nur zu 80% und das ist mir eindeutig zu wenig.
Jetzt kann man natürlich argumentieren: Wenn man diese Position eingegangen wäre, hätte das mein Gesamtdepot um rund 10% nach vorne gebracht. Das ist schon richtig, aber wenn es nicht geklappt hätte, dann hätte ich einen Verlust.
An diesem Beispiel möchte ich verdeutlichen, wie ich handle. Meist handle ich große Positionen dann, wenn ich mir ganz sicher bin, dass sich ein Wertpapier in eine bestimmte Richtung bewegt. Diese Positionen machen dann zwischen 5% und 20% meines Gesamtvermögens aus - je nach dem, wie ich Chancen/Risiko-Verhältnis beurteile und welchen Ertrag eine Position verspricht. Auch die Haltedauer ist sehr unterschiedlich.
Übrigens: Wenn Hedgefonds einsteigen, ist das immer sehr gefährlich! Hedgefonds irren sich häufig und wenn diese ihre Positionen glatt stellen müssen, dann geht der Schuss oft nach hinten los. Ein weiterer Grund, warum ich hier eher vorsichtig agierte.
|
|
Guest |